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«Cannabis bietet über 400 Inhaltsstoffe, die eine Wirkung aufweisen können»

Veröffentlicht am 24. April 2023

3 min.

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Pure Cannabis Girl

von Pure Production AG

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Seit Anfang 2022 ist Andreas Faeh CEO der neuen Pure-Tochterfirma Pure Pharma. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Herstellung hochwertiger Rohstoffe und Endprodukte für die Pharmaindustrie. Im Interview verrät Andreas Faeh, welche Vorteile Cannabis für Schmerzpatienten bieten kann und mit welchen Herausforderungen die Industrie derzeit zu kämpfen hat.

Andreas, welche Rolle spielt Cannabis für die Pharmaindustrie?

ANDREAS: Als gelernter Apotheker bringe ich über 30 Jahre Berufserfahrung in der Pharmazie und klinischen Forschung mit. Für mich gibt es lediglich zwei Pflanzen, die ein ähnlich hohes Potenzial bergen und die sich im Dienst der Gesundheit von der Wurzel bis zum Samen komplett verwerten lassen. Das sind Flachs und Cannabis. Cannabis bietet über 400 wertvolle Inhaltsstoffe, die eine Wirkung auf den Organismus aufweisen können. Spannende Einsatzgebiete sind unter anderem die Epilepsie oder chronische Schmerzen. Ich bin überzeugt, dass Patienten, die beispielsweise auf Opiate angewiesen sind und die Dosis durch Cannabis reduzieren könnten, mehr Lebensqualität erhalten. Es geht nicht um eine Alternative zu etablierten Medikamenten, vielmehr um eine natürliche Unterstützung.

Hat sich das Image von Cannabis gewandelt?

ANDREAS: Daran arbeiten wir noch. Bereits vor 150 Jahren rauchte mein Grossvater, ein angesehener Landwirt, nach getaner Arbeit eine Hanf-Pfeife. Später dann, in den 1960er-Jahren wurde Cannabis als Gefahr für die Jugend verschrien und unrechtmässig verdammt. Davon hat sich der Markt bis heute noch nicht vollständig erholt. Bei Cannabis denken noch immer viele Menschen an einen lethargischen Kiffer, dabei lässt sich die Pflanze heute in der Zucht so optimieren, dass sie ein viel breiteres Wirkungsbild zeigen kann. Nun, Schritt für Schritt, wird das Potenzial der Pflanze wieder wahrgenommen.

Das heisst: Schon bald ist Cannabis ein etablierter Rohstoff in der Medizin?

ANDREAS: Ganz so schnell geht das nicht. Es muss noch viel geforscht und Cannabis entkriminalisiert werden. Doch das, was Pure in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt und an Forschung betrieben hat, ist gleichermassen beeindruckend wie zukunftsweisend – etwas, das auch dem BAG oder Swissmedic nicht entgeht. Das zeigt deren Zusammenarbeit mit Pure.

Und doch gibt es immer wieder Hürden zu nehmen.

ANDREAS: Im Gegensatz zu viele anderen Bereichen in der Pharmaindustrie ist in Bezug auf Cannabis nichts reguliert. Wir müssen Informationen mühsam zusammensuchen, uns an anderen Ländern orientieren und uns herantasten. Es gibt noch keine klaren Richtlinien. Doch das bietet auch Chancen: Mit unserem Wissen und unserer Erfahrung können wir neue Standards setzen. Wenn offizielle Behörden mit uns zusammenspannen und unserer Arbeit vertrauen, heisst das, dass wir massgeblich zur Etablierung der Cannabisindustrie beitragen.

 

Was hat Pure Pharma in den kommenden Monaten vor?

ANDREAS: Wir sind mittlerweile mit Europa’s erstem THC-Pilotprojekt in Basel gestartet und Weitere stehen in den Startlöschern. Ein spannendes Feld, das uns die Möglichkeit bietet, wertvolles Wissen auch neben dem medizinischen Einsatz aufzubauen. Mit unserem neuen Standort in Laufenburg, bereiten wir die Grundlage für die Produktion von medizinischem Cannabis vor. Mit dem Ziel für Patientinnen und Patienten passende Produkte in höchster Qualität zu gewährleisten.

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